Die neuformierte Bayern-Viererkette: Beim K.o.-Duell in Münster musste Trainer Thomas Tuchel auf die etatmäßigen Innenverteidiger Min-Jae Kim, Dayot Upamecano und Matthijs de Ligt verzichten. Der 50-Jährige war folglich dazu gezwungen, im Abwehrzentrum zu improvisieren, weshalb er erstmals auf das aus Leon Goretzka und Noussair Mazraoui bestehende Duo setzte. „Das Wichtigste war, dass Nous und Leon das, ohne mit der Wimper zu zucken, angenommen haben“, betonte Tuchel nach dem 4:0-Sieg. Der Coach weiter: „Wir hoffen, dass es eine einmalige Sache ist.“
Das teure Feuerwerk: Dr. Matthias Jöllenbeck konnte die DFB-Pokal-Partie erst mit einer kurzen Verspätung anpfeifen, weil die SCP-Fankurve minutenlang Feuerwerkskörper in den Münsteraner Abendhimmel schoss. Nach der 0:4-Niederlage war Sascha Hildmann, schwarz-weiß-grüner Erfolgstrainer, ob der Aktion zwiegespalten: „Wenn die Fans eine Pyro-Show starten: Für Außenstehende sieht es gut aus, für uns wird es teuer.“
Das besondere Pflichtspieldebüt: Johannes Schenk, Leihgabe vom FCB, durfte gegen seine Ex-Kollegen zum ersten Mal in einem Pflichtspiel das Tor hüten. Der 20 Jahre alte Schlussmann parierte mehrmals stark und gab in Abwesenheit von Stammtorhüter Max Schulze Niehues ein echtes Bewerbungsschreiben ab. „Ich bin stolz, wenn ich sehe, wie Schenk hält. Wir haben einen guten Mann dahinter“, hatte auch SCP-Kapitän Marc Lorenz ausschließlich positive Worte für den Mann aus München parat.
Das vergrößerte Bayern-Lazarett: Ausgerechnet Schenk vergrößerte die Personalsorgen beim Rekordmeister aus München. Denn nach einem unglücklichen Zusammenprall in der 4. Spielminute musste Serge Gnabry frühzeitig ausgewechselt werden. Die Diagnose: Unterarmbruch beim deutschen Nationalspieler, der ihn wohl mehrere Wochen außer Gefecht setzen wird. „Ich habe mich direkt bei ihm entschuldigt“, sagte Schenk nach der Partie.
Der etwas andere Protest: Weil der FC Bayern München Mitte August im Supercup gegen den amtierenden DFB-Pokalsieger RB Leipzig antreten musste, konnte das Spiel in Münster erst anderthalb Monate später stattfinden. Ganz zum Unmut der Fans aus München, die nach einer halben Stunde für eine weitere Spielunterbrechung sorgten. Unter dem Motto „Nein zum Supercup am Pokalwochenende“ flogen aus dem Gästeblock Hunderte Tennisbälle auf den Münsteraner Rasen – weshalb Schiedsrichter Jöllenbeck schon im ersten Durchgang fünf Minuten nachspielen ließ.